Der Herbstblues

Und? Schon Angst vorm Nebel und den grauen Tagen?

Herbst-Blues: Wenn die Jahreszeit auf die Stimmung drückt

Der Herbst ist für viele Menschen eine Jahreszeit der Ruhe und des Wandels. Die Blätter färben sich in warme Rot- und Goldtöne, die Luft wird kühler und die Tage kürzer. Doch während einige die Gemütlichkeit dieser Jahreszeit genießen, empfinden andere den Herbst als belastend. Sie fühlen sich niedergeschlagen, antriebslos und melancholisch – der sogenannte „Herbst-Blues“ hat sie erwischt.

Was ist der Herbst-Blues?

Der Herbst-Blues ist ein Gefühl von Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit, das viele Menschen in den Monaten Oktober und November erleben. Anders als bei einer Depression, die tiefgreifender ist und eine medizinische Behandlung erfordert, ist der Herbst-Blues oft vorübergehend und an den Wechsel der Jahreszeiten gebunden. Häufige Symptome sind:

• Müdigkeit und Erschöpfung
• Antriebslosigkeit
• schlechte Laune oder Reizbarkeit
• das Bedürfnis, sich zurückzuziehen
• Schlafprobleme oder verstärktes Schlafbedürfnis

Warum tritt der Herbst-Blues auf?

Die Ursachen des Herbst-Blues liegen oft in den veränderten Licht- und Wetterbedingungen. Wenn die Tage kürzer werden und weniger Sonnenlicht zur Verfügung steht, gerät der Biorhythmus aus dem Gleichgewicht. Unser Körper produziert bei Dunkelheit vermehrt Melatonin, das Schlafhormon, was zu erhöhter Müdigkeit führt. Gleichzeitig sinkt der Serotoninspiegel, das Hormon, das für unsere Stimmung und unser Wohlbefinden verantwortlich ist. Diese hormonellen Schwankungen beeinflussen das emotionale Befinden und können zu gedrückter Stimmung führen.

Auch der Übergang vom Sommer zum Herbst kann psychisch belastend sein. Der Sommer steht oft für Aktivität, Urlaub und Geselligkeit, während der Herbst eine Zeit des Rückzugs und der Ruhe einläutet. Diese Umstellung kann bei manchen Menschen zu einer inneren Leere führen.

Was hilft gegen den Herbst-Blues?

Auch wenn der Herbst-Blues unangenehm ist, gibt es viele Möglichkeiten, um die Stimmung zu verbessern und sich besser zu fühlen:

1. Mehr Tageslicht tanken

Sonnenlicht hilft, den Serotoninspiegel zu erhöhen und die Stimmung zu heben. Auch wenn das Wetter trüb ist, lohnt es sich, täglich an die frische Luft zu gehen. Ein Spaziergang, vor allem in den Morgenstunden, kann Wunder wirken.

2. Bewegung und Sport

Regelmäßige Bewegung setzt Endorphine frei, die stimmungsaufhellend wirken. Besonders Sportarten im Freien, wie Joggen oder Radfahren, sind ideal, um das Wohlbefinden zu steigern und den Herbst-Blues in Schach zu halten.

3. Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln kann ebenfalls helfen, das seelische Gleichgewicht zu stabilisieren. Nüsse, Bananen und dunkle Schokolade enthalten beispielsweise Stoffe, die die Produktion von Serotonin anregen.

4. Soziale Kontakte pflegen

Auch wenn das Bedürfnis, sich zurückzuziehen, groß ist, sind soziale Kontakte ein wichtiger Faktor, um gegen die Niedergeschlagenheit anzukämpfen. Ein Treffen mit Freunden, ein Anruf bei der Familie oder ein gemeinsames Essen können helfen, die Stimmung zu heben.

5. Sich Zeit für sich nehmen

Manchmal braucht es auch bewusste Entspannung und Selbstfürsorge. Eine heiße Tasse Tee, ein gutes Buch oder ein entspannendes Bad können helfen, die trüben Gedanken zu vertreiben.

Wann sollte man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?

Der Herbst-Blues ist meist vorübergehend und verschwindet von allein, sobald sich der Körper an die kürzeren Tage gewöhnt hat. Sollte die Niedergeschlagenheit jedoch länger anhalten oder sich verschlimmern, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies gilt vor allem, wenn Anzeichen einer Depression auftreten, wie anhaltende Schlaflosigkeit, tiefe Traurigkeit oder Gedanken an Selbstverletzung.