Unwort 2024 Resilienz

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Was ist Resilienz? Was versteht man darunter?

Resilienz beschreibt die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen, Krisen oder Rückschläge nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Oft wird sie als die „psychische Widerstandskraft“ bezeichnet, die es Menschen ermöglicht, flexibel und anpassungsfähig auf Veränderungen und Belastungen zu reagieren.

Der Begriff stammt ursprünglich aus der Materialwissenschaft, wo er die Eigenschaft eines Materials beschreibt, nach Verformung in seine ursprüngliche Form zurückzukehren. Übertragen auf den menschlichen Kontext bedeutet dies: Auch wenn das Leben uns biegt oder dehnt, können wir wieder in unsere Kraft zurückfinden.

Jugendliche und Resilienz

Die Kernaspekte von Resilienz:

  • Emotionale Stabilität: Die Fähigkeit, Gefühle wahrzunehmen, zu regulieren und in herausfordernden Situationen gelassen zu bleiben.
  • Anpassungsfähigkeit: Flexibel auf neue Gegebenheiten reagieren können, ohne sich von ihnen überwältigen zu lassen.
  • Selbstwirksamkeit: Das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, schwierige Situationen zu meistern.
  • Soziale Unterstützung: Die Fähigkeit, Unterstützung von anderen anzunehmen und stabile Beziehungen zu pflegen.

Resilienz ist dabei nicht angeboren, sondern kann erlernt und trainiert werden – ähnlich wie ein Muskel, der durch regelmäßiges Training stärker wird.

Resilienz, mein persönliches Unwort des Jahres 2024

Was mich daran stört?

Die Oberflächlichkeit mit der neue Pseudobegriffe nach vorne gehypt werden, als ob eine großartige neue Erkenntnis damit verbunden wäre.

In meiner langjährigen Tätigkeit als Dipl.-Mentaltrainer, vor allem im Jugendsegment, wurde ich immer wieder mit der Begrifflichkeit konfrontiert.
Natürlich wünscht sich die Gesellschaft eine nach ihren Maßstäben funktionierende Jugend.
Hierzu fällt mir immer wieder der Satz meiner Lehrgangsleiterin ein:

„Mit voller Hose ist leicht stinken“
Erwachsene vergessen all zu oft, dass auch sie einmal jung waren. Sie sind voller Erfahrung und Lebenszeit und entwickeln sich selbst meist im Schneckentempo weiter. Zugleich fordern und erwarten sie auf subtile Weise, dass die Jugend so oder so sein sollte.
Bereits vor vielen Jahren habe ich mit meinem team bildungsfreunde einen Kurs entwickelt, unter einer Gleichung die wie folgt lautet:
Mentale Fitness – Innere Stabilität
Die Illusion liegt nämlich häufig darin, dass man diese innere Stabilität erzwingen oder gar in einem 1-Tages-Seminar erreichen könnte.
Diese Erwartungshaltung ist grober und zudem fahrlässiger Unfug und zeugt von wenig Bewusstsein in der Erwachsenenwelt.
Viel mehr, und auch das ist keine neue Erkenntnis, entwickelt sich jeder Mensch in seinem individuellen Tempo, der eine schneller, der andere langsamer. Und die Entwicklungen des Einzelnen sind nicht immer im Außen sichtbar, das kommt noch „erschwerend“ hinzu.
Und selbstverständlich bedarf es steter und konstanter Übungen und Arbeit an sich selbst um Verbesserung an Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und mehr Bewusstsein zu erzielen.

Vielleicht sollten sich zuerst die Erwachsenen mehr Bewusstsein erarbeiten um als leuchtendes Beispiel voranzugehen. 
Das gilt nicht nur für die „normale“ Working-Class, sondern und/oder vor allem auch für das Unternehmertum. Ihnen kommt bspw. in der Lehrlingsausbildung eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe zu.

Die gute Nachricht zum Schluss

Jeder kann sich frei entscheiden und eine höhere innere Stabilität entwickeln.
Je höher meine innere Stabilität ist, umso weniger bin ich auf Einflüsse von Außen abhängig.
Umso bewusster ich mir über meine inneren Prozesse bin, umso weniger muss ich mich von ihnen treiben und steuern lassen.

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