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20. November 2024, 19:37 Uhr

Vollsynthetischen Antibiotika

ACHTUNG vor vollsynthetischen Antibiotika

Fluorchinolon
Nebenwirkungen

ACHTUNG vor vollsynthetischen Antibiotika

Was sind Fluorchinolone?

Fluorchinolone sind die erste vollsynthetische Antibiotikagruppe überhaupt. Ihre Hauptvertreter Ciprofloxacin, Ofloxacin, Norfloxacin, Levofloxacin und Moxifloxacin entwickelten sich zu den effektivsten, aber auch toxischsten Antibiotika überhaupt, deren Risiken und Nebenwirkungen (NW) in der Wissenschaft und bei den Aufsichtsbehörden jedoch lange heruntergespielt wurden. 

Das wichtigste und häufigste Krankheitsbild, das durch diese Mittel ausgelöst wird, ist ein chronisches Vergiftungssyndrom mit vielen Facetten, für das sich weltweit inzwischen der Name „Fluoroquinolone-associated-Disability“, kurz FQAD, etabliert hat.

Quelle: 

[https://www.praxisdrpieper.de/fqad/](https://www.praxisdrpieper.de/fqad/)

FQAD

Fluoroquinolone-associated-Disability

Was ist FQAD?

Fluorchinolon-assoziierte Behinderung (FQAD)
ist eine Erkrankung, die mit der Verwendung von Fluorchinolon-Antibiotika wie Ciprofloxacin und Levofloxacin in Verbindung steht. 
Sie geht mit anhaltenden und möglicherweise irreversiblen Nebenwirkunagen einher, die verschiedene Körpersysteme betreffen, darunter das Muskel-Skelett-System, periphere Nerven und das zentrale Nervensystem. 
Zu den Symptomen können starke Gelenk- oder Sehnenschmerzen Neuropathie, kognitive Störungen und sogar Herz-Kreislauf-Probleme gehören.

Forschungsergebnisse heben hervor, dass FQAD durch Fluorchinolone entstehen kann, die wichtige zelluläre Prozesse wie die
mitochondriale Funktion und oxidative
Stressreaktionen beeinträchtigen. Diese
Medikamente stehen auch im Verdacht, die
GABA-Neurotransmission zu stören, was sich auf Nerven- und Magen-Darm-Funktionen auswirken könnte. 

Die US-amerikanische FDA hat diese
Risiken erkannt und Warnungen vor der
Verwendung von Fluorchinolonen bei
unkomplizierten Infektionen herausgegeben, da die Möglichkeit schwerwiegender Langzeitfolgen besteht.

Quelle:
https://www.mdpi.com/
https://bmcpharmacoltoxicol.
biomedcentral.com

In Deutschland werden immer noch häufig Fluorchinolone verschrieben: eine Antibiotikagruppe, die schwerwiegende Nebenwirkungen haben kann. Obwohl diese Risiken schon seit Jahren bekannt sind, erhielten 2018 mehr als drei Millionen aller gesetzlich krankenversicherten Patienten entsprechende Präparate.

Das ist das Ergebnis einer Berechnung des Wissenschaftlichen Instituts der Krankenkasse AOK (WIdO). 40.000 der Patienten könnten, so die Hochrechnung des WIdO, von Sehnenrissen, Schädigungen des Nervensystems sowie der Hauptschlagader betroffen sein.

Quelle:

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/
2019-05/fluorchinolon-antibiotika-nebenwirkungen-praeparate-verschreibung

Offizielle Warnung der EMA bezüglich Fluorchinolone

Im Jahr 2019 fand in Europa eine öffentliche Anhörung der Europäischen Arzneimittelagentur, kurz EMA, bezüglich Fluorchinolone statt, mit dem Beschluss eines neuen Warnschreibens an die Ärzte, einem sogenannten Rote-Hand-Brief, sowie weiterer Indikationsbeschränkungen. Hier ein kleiner Ausschnitt: “08.04.2019 Systemisch und inhalativ angewendete Chinolon- und Fluorchinolone-Antibiotika: Risiko von die Lebensqualität beeinträchtigenden, lang anhaltenden und möglicherweise irreversiblen Nebenwirkungen – Anwendungsbeschränkungen. Die Lebensqualität beeinträchtigende, langanhaltende und möglicherweise irreversible Nebenwirkungen wurden im Zusammenhang mit chinolon- und fluorchinolonhaltigen Antibiotika berichtet. Sie betreffen hauptsächlich den Bewegungsapparat und das Nervensystem.” Quelle:
Über FQAD

Geschätzte 40.000 Nebenwirkungen

Geschätzt 40.000 Fälle von Nebenwirkungen Die WIdO schätzt, dass es zu 40.000 Fluorchinolon-spezifischen Nebenwirkungen gekommen ist. Diese Schätzung fällt laut Stefan Pieper sehr konservativ aus. Der Allgemeinmediziner aus Konstanz und Experte für Schäden durch Fluorchinolone verweist auf Untersuchungen aus den USA, die weitaus höhere Zahlen ergeben hätten. “Umgerechnet auf Deutschland wären es hierzulande fast 400.000 Fälle pro Jahr”, so Pieper. Zudem sei nur ein Teil der möglichen Nebenwirkungen in das Dossier eingegangen.

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